Zeckenfrei durch den Sommer



Die Tage werden endlich wieder länger, die Temparaturen steigen, Pflanzen und Bäume erblühen. Kurz gesagt: Der Frühling ist da. Wir hören die Vögel wieder singen und auch die Insektenwelt erwacht aus der Winterstarre. Was für die einen ein Segen, ist besonders für unsere Hunde ein Graus denn auch für Zecken, Flöhe, Haarlinge und co. beginnt wieder die Hochsaison. Besonders Zecken sind nicht nur lästig sondern birgen auch einige gefährliche Krankheiten wie Borrelliose in sich. Ein Biss genügt um die gefährlichen Keime zu übertragen. Auch deshalb ist es besonders wichtig, den Liebling davor zuverlässig zu schützen.

Wie so oft stellt sich bei fast allen Hundehalten nun wieder die Frage: Wie schütze ich meinen Hund am besten vor den Lästlingen?

Der Markt bietet hier eine Vielzahl an Produkten . Da wird es schonmal schwer das richtige zu finden. Deshalb haben wir euch hier nun die einzelnen Präparate aufgelistet und dessen Wirkung, sowie die Pro und Kontra aufgelistet. Für was ihr euch nun letzendlich entscheidet bleibt natürlich euch überlassen.

Bitte lest euch die Inhaltsstoffe eines Präparates sorgsam durch. Oftmals können die enthaltenen Wirkstoffe für Kinder und andere Haustiere gefährlich werden!


SpotOn - Präparate

Eine der wohl beliebstesten Methoden zur zuverlässigen Schädlingsbekämpfung ist der sog. "SpotOn". Von Tierärzten empfohlen verspricht es den Hund teilweise bis zu 3 Monate von Zecken und co. zu befreien. SponOn-Präparate sind beim Tierarzt erhältlich oder im Einzelhandel rezeptfrei zu erwerben.

WIe wirkt ein SpotOn?

SpotOn-Präparate werden i.d.R. in den Nacken den Hundes geträufelt und gelangen so in die Blutbahn des Hundes. Trinkt ein Insekt nun das "kontaminierte" Blut, stirbt es an den darin enthaltenen Giften und fällt leblos vom Hund ab. Klingt erst einmal nicht schlecht, aber...

Nun ist es aber so, dass die Zecke erst stirbt wenn sie bereits zugebissen hat. Eine Übertragung mit Babesiose oder Borreliose ist in diesem Fall sehr wahrscheinlich und durch einen SpotOn daher nicht vermeidbar. Des weiteren birgt die Gabe solcher chemischen Pharmazeutika (wie viele andere Medikamente auch) starke Nebenwirkungen. Besonders Hunde die den sog. MDR1-Gendefekt in sich tragen (dies sind i.d.R. Hütehunde und deren Mixe), können schwere neurologische Folgeschäden erleiden, da viele Präparate sog. Makrozyklische Laktone enthalten welche zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen können.

Einige Präparate enthalten außerdem Nervengifte wie "Fipronil", "Tetrachlorvinphos" und "Permethrin". Dies führt im schlimmsten Fall zu nachhaltigen körperlichen Beeinträchtigungen bishin zu neurologischen Schäden und erhöhen deutlich das Krebsrisiko.

Außerdem kann die Stelle wo das SpotOn aufgetragen wurde zu gefährlichen "hot-spots" führen. Das sind sog. Hautirritationen die von einer kleinen Rötung bishin zu offenen und entzündeten Stellen (Läsionen, Ekzeme usw.) führen kann. Dies ist für den Hund äußerst schmerzhaft.

Es gibt aber auch SpotOn Präparate welche sich nur auf die Haut des Hundes legen. Diese müssen im Turnus von 10 Tagen erneut aufgetragen werden. Sollte der Hund gerne Baden muss das Präparat nach dem Badegang erneut aufgetragen werden. Ein gutes und sehr zuverlässiges Produkt an dieser Stelle ist "Latanis". Dies benutze ich auch bei meinem eigenen Hund sowie bei meinen Katzen sehr gerne.



Tabletten

Noch immer verweisen viele Tierärzte auf die zuverlässige Bekämpfung von Zecken und Flöhen mittels Tabletten. Ebenso wie bei SpotOn Präparaten wirkt es erst wenn die Zecke sich bereits festgebissen und so ihre Krankheiten übertragen hat. Außerdem werden die Wirkstoffe über die Leber und die Nieren abgebaut und belasten diese im hohen Maße.

Auch hier werden toxische Nervengifte zum Hauptbestandteil der Insektenvernichter welche bei Hunden große Schäden verursachen können.

Hier vertrete ich die Meinung: Chemie sollte man nur verabreichen wenn der Hund wirklich erkrankt ist und diese zwingend benötigt.



Halsbänder und Anhänger

In fast jedem Zoofachgeschäft erhältlich, leicht anzuwenden und teilweise ein hübsches Accessoire. Aber auch hier gilt was macht Sinn und was nicht? Was hält was es verspricht und was nicht? Somit werden wir als Verbraucher und Tierbesitzer auch hier wieder mit dem Sinn und Unsinn des Alltags konfrontiert. Um auch hier ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, ein paar hilfreiche Infos und Tipps:


Für viele Hundehalter ist das Flohhalsband das Mittel der Wahl. Es muss dauerhaft vom Hund getragen werden. Warum? - Weil sich der abgegebene Wirkstoff (in den meisten Fällen) mit dem Fettfilm auf der Haut verteilt und somit für Zecken, Flöhe und co. äußerst unattraktiv riecht. Der Vorteil? - Die Lästlinge beißen gar nicht erst (repelliert) und werden somit vom Hund fern gehalten. Der Wirkstoff zieht (bei den meisten Präparaten) nicht ins Blut des Hundes und belastet somit auch nicht seinen Organismus. Allerdings kann die Haut des Hundes auf den abgegebenen WIrkstoff reagieren. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Beobachtet euren Hund also genau. Sollte er sich vermehrt kratzen oder sollte sich die Stelle röten, kann dies auf eine allergische Reaktion hinweisen. Hier sei aber gesagt, dass das Flohhalsband dennoch mit einem Wirkstoff belastet ist welcher für andere Tiere und Kleinkinder durchaus gefährlich werden kann. Lest also bitte sorgsam den Beipackzettel und die enthaltenen Inhaltsstoffe.

Das Bernsteinhalsband sieht nicht nur hübsch aus. Da Bernstein sog. ätherische Öle beinhaltet verspricht der Hersteller eine zuverlässige Abwehr von Zecken, Flöhen und co. Auch hier sollte man darauf achten, dass sich keine Katzen im Haus aufhalten da ätherische Öle für Katzen schnell gefährlich werden können. Weiterhin sollten auch leberkranke Hunde und Epileptiker nicht in Kontakt mit ätherischen Ölen kommen.

Die sog. EM-Pipes sind kleine weiße Keramik Steine die Zecken, Flöhe und co. mit Hilfe magnetischer Felder fern halten sollen. Oftmals werden solche in direkter Verbindung mit eingearbeitetem Bernstein verkauft. EM-Pipes finden sich vorwiegend im Bereich der Aquaristik und dienen der Wasseraufbereitung. Im Bereich der Zeckenabwehr ist dies allerdings neu. Nun gibt es einige Hundebesitzer die darauf schwören, andere Widerum halten es für Hokus Pokus. Ob es nun hilft oder nicht überlassen wir euch.

 

 

 

Pflanzlich und natürlich

Immer öfter greifen Hundehalter zu natürlichen Mitteln. Diese haben wir hier einmal für euch aufgeführt:

Knoblauch wird über die Haut ausgedünstet dies ist uns schon seit Jahrhunderten bekannt. Dieser Effekt des Ausdünstens kommt auch dem Hund zu Gute. Knoblauch gibt es in Form von Granulat bereits seit langer Zeit in Zoofachgeschäften zu kaufen. Doch Vorsicht! - Auch hier macht die Dosis das Gift. Knoblauch zählt zu den sog. Nachtschattengewächsen und wirkt in hohen Dosen als hochgiftig für Hunde. Hier muss unbedingt auf die Menge geachtet werden. Von Knoblauch in Form von Öl wird abgeraten da dies ebenfalls in hoher Konzentration verarbeitet wird und somit gefährlich für den Hund werden kann.

Allseits beliebt ist auch das sog. Cocosöl. Es wird al reines Öl oder auch verarbeitet in Leckerlies gern verabreicht. Ein positiver Nebeneffekt: Cocosöl ist reich an essentiellen Fettsäuren und somit gesund für Haut und Fell des Hundes.  Im Bereich der Zeckenabwehr verbucht es mittlere bis gute Erfolge. Hier wird dazu geraten dem Hund dieses Öl zu füttern und ihn zusätzlich noch damit einzureiben. Ein hundertprozentiger Schutz vor Zecken ist dieses Öl allerdings nicht.

Besondere Vorsicht ist geboten bei Schwarzkümmelöl. Vor einiger Zeit hat ein Kind im Rahmen eines Schulprojektes herausgefunden, dass die Gabe von Schwarzkümmelöl eine abschreckende Wirkung auf Zecken hat. Sofort sprangen viele Firmen und Futtermittelhersteller auf diesen Zug auf und verkauften das Schwarzkümmelöl als natürliche Methode zur Abwehr von Zecken. Folgende Problematik stellt sich hier nun ein: Die Langzeitwirkung des Öls wurde noch nicht ausreichend getestet, fakt ist aber: Schwarzkümmelöl gehört zu den sog. ätherischen Ölen und wirkt bei langfristigem oder übermäßigen Verzehr, Lebertoxisch auf unsere Vierbeiner. Das Öl wird über die Nieren und die Leber des Hundes abgebaut und dadurch sehr starken Belastungen ausgesetzt. Wir raten definitiv davon ab!!!

Kräuter und Homöopathie werden in der Zeckenabwehr immer beliebter. An dieser Stelle raten wir zu einem Gespräch mit einem Heilpraktiker der euch da definitiv besser beraten kann.

 

Liebe Hundefreunde, wir hoffen euch hiermit die Entscheidung leichter zu machen und wünschen euch und euren Vierbeinern einen Zeckenfreien und wunderschönen Sommer :)